Wer Google Analytics zum ersten Mal öffnet, wird erschlagen von den vielen Zahlen. Doch wie genau ist Google Analytics? Das Tracking unterliegt zahlreichen Faktoren. Hier habe ich einmal 8 davon aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Daten auswerten – Wie genau ist Google Analytics?
1. Einbindung per JavaScript
2. Die Einwilligung des Nutzers
3. Tracking-Blocker und Anti-Viren-Programme
4. Datenschutzeinstellungen im Browser/Betriebssystem
5. Cookies gelöscht
6. Angewandte Datenfilter
7. Tracking richtig installiert?
8. Abweichungen innerhalb der Berichte
Fazit
Jeder, der SEO betreibt, wünscht sich genaue Zahlen. Dies gilt besonders bei der Datenanalyse. Doch es gibt viele Faktoren, die dass Tracking beeinflussen. Und die Frage ist: Wie genau ist das Ganze? Warum ihr den Zahlen aus Google Analytics nicht blindlings glauben solltet, woher die Abweichungen kommen, und wie ihr diese stattdessen bewerten solltet, darum geht es in diesem Beitrag.
Daten auswerten – Wie genau ist Google Analytics?
Wer Daten mit Google Analytics auswerten will, sollte beachten, dass die Zahlen gewissen Abweichungen unterliegen können. Ein Grund dafür ist die Art und Weise, wie dass Analysetool in die Webseite eingebunden ist. Dazu gleich mehr.
Neben möglichen Seitenladefehlern liegt ein anderer Grund in Google Analytics selbst, wie u.a. t3n berichtete. Dass Analysetool basiert auf statistischen Modellen, welche die Datenerhebung beeinflussen. Dadurch ergeben sich auch Unterschiede in den Daten, wenn ihr bspw. Daten mit Matomo vergleicht. In GA4 z.B ist der Traffic unter Unassigned nicht richtig zugeordnet. Dies erschwert es die Daten zu analysieren und zu interpretieren. Denn wenn die Daten nicht richtig zugeordnet werden ist es schwer Wie genau Google Analytics ist, hängt u.a. von folgenden Faktoren ab:
1. Einbindung per JavaScript
Google Analytics wird i.d.R. mit einem JavaScript-Code über den Google Tag Manager eingebunden. Wenn ein Nutzer nun in seinen Browser-Einstellungen JavaScript deaktiviert, ist folglich auch kein Tracking möglich. Zwar ist mit dieser Einstellung kein wirklich gutes Surfen im Netz möglich, aber auch wer kurzzeitig JavaScript deaktiviert, wird von Google Analytics nicht erfasst. Dies kann dazu führen, dass Daten nicht vollständig an den Google-Server gesendet werden.
2. Die Einwilligung des Nutzers
Bevor Google Analytics überhaupt Daten erheben kann und darf, ist die ausdrückliche Einwilligung des Nutzers nötig. Hinzu kommt, dass er diese auch nur für einzelne Dienste erteilen kann. Akzeptiert er bspw. nur den Google Tag Manager oder ausschließlich die notwendigen Cookies – nicht aber Google Analytics, so werden logischerweise keine Daten weitergegeben. In Borlabs lassen sich zwar Statistiken einsehen, wie hoch die Summe der jeweiligen Einwilligungen ist, doch diese sind nicht nutzerbezogen.
3. Tracking-Blocker und Anti-Viren-Programme
Das Tracking kann auch durch Browser-Erweiterungen, durch das Betriebssystem selber oder durch Anti-Viren-Programme blockiert werden.
4. Datenschutzeinstellungen im Browser und/oder Betriebssystem
Ebenso lassen sich im Browser einige Datenschutzeinstellungen regeln. Wer diese anpasst, kann nicht getrackt werden. Dies ist natürlich auch im Betriebssystem möglich. Allerdings trifft dies nicht im Inkognito-Modus zu. Hier werden trotzdem Daten erhoben.
5. Cookies gelöscht
Abweichung in den Zahlen können auch an einer anderen Stelle entstehen. Da Google Analytics vor allem auf Cookies basiert, ergeben sich daraus gewisse Nachteile für dass Tracking. Sobald ein Nutzer Cookies deaktiviert oder gar löscht, ist entweder keine Datenerfassung möglich, oder die Daten sorgen für Abweichungen bei bestimmten Kennzahlen. So z.B. bei den Sitzungen oder den Events.
Des Weiteren spielt die Speicherdauer der Cookies in Google Analytics eine Rolle. Dass Analysetool speichert Daten nur für einen bestimmten Zeitraum. Löscht ein Nutzer zwischenzeitlich seine Cookies, wird ggf. wieder ein neuer Cookie gesetzt, der die Daten in gewisser Weise verzerren kann.
6. Angewandte Datenfilter
Google Analytics erfasst allerhand Daten. Wie genau diese sind, ist auch davon abhängig, ob die Datenfilter richtig konfiguriert sind. Wird bspw. der interne Traffic ausgeschlossen? Oder die Verweise, die z.B. über eine Testumgebung entstanden sind? Gerade bei großen Unternehmen kann ein nicht eingestellter Datenfilter die Zahlen massiv verzerren.
7. Tracking richtig installiert?
Es kann aber auch zu Flüchtigkeitsfehlern bei der Einrichtung von Google Analytics kommen. Es kann passieren, dass der Tracking-Code ausversehen doppelt in die Seite eingebunden wird. Mir ist es passiert, dass Google Analytics einerseits über den Google Tag Manager eingebunden war und parallel wurden über das Google Site Kit ebenfalls Daten an Google Analytics gesendet. Es kann aber auch sein, dass die Verknüpfung zwischen der Google Search Console und Analytics nicht steht. Google schreibt dazu: “Verknüpfen Sie Ihre Google Analytics-Property, da Sie sonst nur 20% der möglichen Informationen zu Inhalten sehen.” Deshalb solltet ihr immer die Google Search Console einrichten.
8. Abweichungen innerhalb der Berichte
Im Rahmen eines Analytics-Kurs auf Skillshop erwähnt Google auch Abweichungen innerhalb der Berichte. So kann es sein, dass bei explorativen Datenanalysen einige Messwerte und Dimensionen nicht berücksichtigt werden. Der Grund: Explorative Datenanalysen basieren auf Stichproben, wenn die Datenmenge sehr groß ist.
Ein anderer Grund kann die Verarbeitungszeit sein. Wenn ihr beim Zeitraum die Daten der letzten 48 Stunden mit einbezieht, können sich die Ergebnisse – je nachdem, wann die Daten verarbeitet werden – geringfügig unterscheiden.
Fazit
Das Tracking wird von zahlreichen Faktoren bestimmt. Wie hoch der Anteil der Nutzer ist, die Tracking-Blocker installiert haben, oder ein Tracking ablehnen, lässt sich nicht genau beziffern. Wie genau Google Analytics ist, dass lässt sich also nicht sagen. Manche reden hier von einer Abweichung um 5%, andere dagegen von 10%. Betrachten wir die Zahlen daher nur als das, was von Google Analytics erfasst wurde, also nur als Tendenz. Im Falle von Facebook Insights und Google Analytics gibt es von Michaela einen sehr umfangreichen Beitrag. Auch von Michael Janssen gibt es einen Beitrag über Abweichungen zwischen Google Ads und Analytics.
Hinzu kommt, dass die Daten von Google unter Vorbehalt zu betrachten sind. Denn die Zahlen sollen auch immer ein Stück weit signalisieren, dass ihr die Zielgruppe hauptsächlich auf Google findest.
Nehmt die Zahlen also nicht für bare Münze. Facebook z.B. empfiehlt zusätzlich, zum Facebook Pixel, noch die Conversion API einzurichten, um mögliche Fehler zu vermeiden. Durch die DSGVO und ein wachsendes Bewusstsein für den Datenschutz könnten künftig zu noch größeren Abweichungen führen.
Wenn ihr Zahlen an einen Kunden herausgebt, schreibt immer auch einen Hinweis dazu, dass die Angaben abweichen können. Hier mein Bsp.:
Hinweis zur Datenerfassung
Aus den hier dargestellten Zahlen können sich Abweichungen ergeben. Der Grund dafür liegt in der Art und Weise, wie Google Analytics in die Webseite eingebunden ist und wie die Zahlen erhoben werden. Zum einen basiert das Analysetool auf statistischen Modellen, was die Datenerhebung beeinflusst. Zum anderen werden Nutzer, die ihre Einwilligung nicht erteilt haben, sei es im Ganzen oder in Teilen, nicht miterfasst. Gleiches gilt für Fälle, in denen ein User dass JavaScript in seinem Browser deaktiviert, ein Tracking-Blocker im Einsatz oder die Datenschutzeinstellungen in seinem Browser und/oder Betriebssystem angepasst hat oder er die Cookies manuell löscht. Zudem kann die Datenerhebung von einem Anti-Viren-Programm blockiert werden. Des Weiteren spielt die Speicherdauer der Daten in Google Analytics eine Rolle. Dass Analysetool speichert Daten nur für einen bestimmten Zeitraum. Wie hoch der Anteil der Nutzer ist, lässt sich nicht genau beziffern. Betrachten Sie daher die Zahlen nur als das, was von Google Analytics erfasst wurde – nicht jedoch in absoluten Zahlen.